(bj) Zum Saisonauftakt erwartete uns gleich eine schwierige Aufgabe: Grunbach 2, einer der Favoriten der Liga, trat nahezu in Bestbesetzung an – nur das Spitzenbrett fehlte. Wir mussten hingegen ohne Axel Eisengräber-Pabst und Thomas Krain auskommen, wurden jedoch durch Michael Michael und unseren Nachwuchsspieler Henry Kothe verstärkt.

Nach drei spannenden Stunden zeichnete sich ein harter Kampf ab. Am ersten Brett entschied sich Andreas Schnabel im Jabova-London-System gegen Benjamin Janko in einer ausgeglichenen Mittelspielstellung für ein Remis. Auch Rasmus Förster teilte im geschlossenen Sizilianer gegen Jürgen Hartlieb die Punkte, nachdem keine der beiden Seiten entscheidende Vorteile erringen konnte.

Arthur Ullrich kämpfte derweil am sechsten Brett gegen Peter Morlock. Leider griff Arthur bei einigen strategisch wichtigen Zügen daneben und sah sich gezwungen, verzweifelt einen rückständigen Bauern zu verteidigen. Als dieser fiel, brach auch seine gesamte Stellung zusammen. In akuter Zeitnot musste Arthur schließlich die Partie aufgeben.

Ein Highlight des Tages war der Auftritt von Henry Kothe, der in seinem ersten Einsatz in der ersten Mannschaft gegen Hasso Hof einen bemerkenswerten Sieg errang. Zunächst erarbeitete sich Henry einen gesunden Mehrbauern im Zentrum. Als Hasso in Zeitnot versuchte, mit einem Mattangriff die Partie zu wenden, bewahrte Henry die Ruhe, parierte den Angriff souverän, erzwang den Damentausch und gewann schließlich noch eine Figur, was Hasso zur Aufgabe zwang.

Jonas Metzdorf, ebenfalls ein Nachwuchstalent, zeigte am zweiten Brett gegen Udo Bangert eine solide Leistung im London-System. Er konnte einen Bauern auf c6 mit dem Läufer gewinnen, fand jedoch keinen klaren Durchbruch und akzeptierte schließlich das Remis – eine respektable Vorstellung.

Am fünften Brett setzte Martin Pfrommer Thomas Fischer stark unter Druck und griff dessen Rochadestellung an. Obwohl Thomas ein drohendes Matt abwehren konnte, sah er sich gezwungen, eine Qualität und einen Bauern zu opfern. In der verlorenen Stellung blieb ihm keine Wahl, als die Partie aufzugeben.

Christian Carda bekam es mit einem wilden Königsgambit zu tun, bei dem er zwei Bauern gewinnen konnte. Andrej Durica, bekannt für sein unermüdliches Angriffsspiel, warf alles gegen die gegnerische Königsstellung. Christian schaffte es, die Damen zu tauschen, doch mit nur noch fünf Minuten auf der Uhr bot er Remis an, das Andrej akzeptierte. Zu diesem Zeitpunkt stand es 4:3 für Schorndorf.

Die letzte Partie des Tages lieferten sich Michael Graf (passives Mitglied bei Grunbach) und Rolf Meusel. In einem spannenden Endspiel Läufer gegen Springer kämpfte Michael mit einem Minusbauern um das Remis. Zwischenzeitlich hatte sich eine Gruppe interessierter Kibitze um das Brett versammelt, und die Partie zog viel Aufmerksamkeit auf sich. Rolf versuchte alles, um den vollen Punkt zu holen, doch in seiner Überambition überzog er die Stellung. Michael nutzte die Gelegenheit und wandelte das Spiel in ein gewonnenes Endspiel mit zwei gedeckten Freibauern, doch nach einigen ungenauen Zügen endete die Partie schließlich doch noch im Remis.

Der Endstand: 4,5 zu 3,5 für Schorndorf – ein phänomenaler Start in die Saison!